WIRD DIE RUSSISCH-SYRISCHE IDLIB OFFENSIVE UMGEPLANT?

Tebel-Report Analyse¦ Russland dementiert den baldigen Beginn der Idlib-Offensive. Analysten sehen darin Indizien dafür, dass Russland, der Iran und Syrien zum Schluss gekommen sind, dass die Rebellengruppen in Idlib weit größeren Widerstand leisten könnten, als zunächst vermutet. DIe erhöhte Kampfkraft der Dschihadisten kann entscheidend mit türkischen Waffenlieferungen zusammenhängen.

Arabische, türkische, iranische und syrische Medien berichten seit mehreren Tagen von starken türkischen Truppenbewegungen und mehreren Militärkonvois mit Waffen und Munition, um die Dschihadisten für einen lang andauernden Kampf zu rüsten. Das Kriegsmaterial soll demnach zu den 12 türkischen Überwachungsposten nach Idlib transportiert worden sein oder die mit der Türkei verbündeten Nationalen Befreiungsfront, ein Zusammenschluß mehrerer Dschihadistengruppen, verstärken.

So meldete die iranische Nachrichtenagentur Fars am 15.9. einen türkischen Waffentransport mit insgesamt 185 Militärlastwagen zur Nationalen Befreiungsfront nach Idlib und Hama. Am 13.9. berichteten Quasioun und Fars  aus Morek, wo in dem Konvoi erstmals türkische Panzer angelangt sein sollen. Schon Anfang der Woche vermeldete eine israelische Zeitung einen Konvoi mit türkischen Truppen, der zu einigen der türkischen Beobachtungsposten geführt wurde. Neben der Freien Syrischen Armee und der Nationalen Befreiungsfront könnte die Türkei möglicherweise ebenso den IS in Nordsyrien unterstützen. Die iranische Fars zitiert in einem gestrigen Bericht die kurdische Hawar News, wonach ein ehemaliger Kommandant des IS erklärt haben soll, dass der türkische Geheimdienst ausländischen IS-Kämpfern dabei geholfen habe, nach Syrien zu gelangen und IS-Kämpfer in Nordsyrien Anweisungen aus Ankara erhalten haben sollen.

Zudem berichtet Daily Sabah in seiner deutschen Ausgabe, dass die Türkei einen Angriff auf ihre Soldaten in Idlib als einen Angriff auf die Türkei sehen werde.

Die Allianz um Russland kann aber mit einer Einschränkung weiterhin ihrer Strategie der demoralisierenden Bombardements vertrauen: der Furcht vor dem Verlust der Lufthoheit. Dann könnte der Einsatz von Chemiewaffen eine – von den USA nicht unbeantwortet bleibende – Option werden.