ÖL-UND GASFUNDE : EIN NEUER POLITISCHER KRISENHERD IN OSTAFRIKA
Tebel-Report | geostrategische Notizen
Das sogenannten Halayeb-Dreieck grenzt in seinem Osten an das Rote Meer. Dort befinden sich Öl- und Gasvorkommen, die Ägypten ausbeutet, aber auch der Sudan für sich reklamiert. Deshalb bietet sich das 20 500 km2 Grenzgebiet förmlich als künftiger Krisenherd an.
Die fast unbesiedelte Gegend liegt nördlich des 22. Breitengrades. Diesen hatten die britischen Kolonialherren im Jahre 1899 zur Grenze zwischen Ägypten und dem Sudan bestimmt, allerdings bereits 1902 zu Gunsten des Sudans abgeändert. Seit der Unabhängigkeit des Sudans im Jahre 1956 pochen beide Staaten auf die Verträge: Ägypten auf jenem des Jahres 1899, der Sudan auf die Grenze von 1902.
Bis ins Jahr 2000 kontrollierte der Sudan den Landstrich, der vom Süden leichter erreichbar ist und vergab 1992 die Erkundungsrechte für die Öl-und Gasexploration vor der Küste an eine kanadische Firma, die allerdings eine geklärte Grenzziehung abwarten wollte. Mit dem Rückzug der sudanesischen Truppen im Jahr 2000, rückte Ägypten nach.
Am 10. März hat nun die ägyptische South Valley Egyptian Petroleum Holding Co zehn Öl- und Gasexplorationsblöcke im Roten Meer zum Verkauf ausgeschrieben und damit den Grenzstreit erneut entfacht.
Die sudanische Nachrichtenagentur zeigt Saad al-Deen Hussein al-Bishri, Minister für Öl und Gas in Khartoum, bei einer Landkarte und zitiert ihn damit, dass vier Blöcke RS B-7, RS B-8, RS B-9, RS B-10 in diesem Gebiet von Ägypten illegal angeboten werden. Das Explorationsgebiet zeigt Energy Egypt auf ihrer Webseite.
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