»Krieg im Jemen« | Die Vereinigten Arabischen Staaten steigen aus

Saudi Arabien verliert seinen wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen die Houthis, der als „Operation Decisive Storm“ im März 2015 begann.

Seit Juli ziehen die Vereinigten Arabischen Staaten (VAE) ein Gros ihres schweren Geräts und ihrer 5 000 Soldaten aus dem Jemen ab. Die finanzielle Unterstützung und der Einsatz gegen den IS auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) wird Abu Dhabi aber fortsetzen.

Ali Hussein Bakeer vermutet darin eine Vorsichtsmaßnahme Abu Dhabis angesichts der zunehmenden Spannungen zwischen den USA und dem Iran in der Straße von Hormus, zu deren Anliegerstaaten die Vereinigten Arabischen Emirate zählen. Bakeer sieht aber im Middle East Eye aber auch den schlechten Ruf des Jemen-Krieges in der westlichen Staatenwelt und die Positionierung der VAE in Libyen, die nun Abu Dhabi veranlasst, sich aus der internationalen Kritik zu nehmen wie auch der – mittlerweise – als gut beschriebene Ausbildungsgrad der 90 000 Mann starken jemenitischen Streitkräfte – ein Werk Abu Dhabis. Demgegenüber interpretiert Martin Gehlen in der Frankfurter Rundschau den Schritt damit, dass die VAE ihre Möglichkeiten überdehnten und nun darauf reagiert hätten.

Der Rückzug spiegelt aber ebenso unterschiedliche Prioritäten im Krieg im Jemen wieder: Abu Dhabi ging es mehr um das Etablieren einer VAE-freundlichen Regierung im Jemen und um den Kampf gegen u.a. al-Islah, während Saudi Arabien gerade diese Gruppe unterstützt und mehr im schiitisch-sunnitischen Machtkampf verstrickt ist.

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