Krieg gegen die Ukraine, Tag 56 : WAS DIE OFFENSIVE BRINGEN WIRD – ANALYSE
Tebel-Report / Analyse – Der Kampf um den Dombass hat begonnen. Russland kann siegen. Der Preis wird aber sehr hoch sein.
DIE OFFENSIVE HAT BEGONNEN
Die Phase der Auffüllung und Neuorganisation der russischen Streitmacht ist abgeschlossen. In den Abendstunden des Montags eröffnete die russische Armee ihre zweite Offensive. Gegenüber Februar 2022 verfügt sie um 6 taktische Bataillonskampfgruppen (BTG) weniger. Die Truppenstärke ist deshalb nicht klar festzustellen, weil ein BTG zwischen 600 und etwa 1 000 Soldaten umfassen kann. Eine Zahl zwischen 50 000 und 70 000 Soldaten dürfte daher realistisch sein. Damit ist die russische Streitmacht doch etwa um 25 Prozent schwächer als am Tag der ersten Invasion.
DIE RUSSISCHE STRATEGIE
Das Hauptgewicht der Invasionsmacht befindet sich im Bereich von Izyum (mindestens 22 BTG). Moskaus Truppen werden von dort aus gegen Slovyansk marschieren, um die etwa 80 – 100 000 Mann starken ukrainischen Kräfte im Dombass einzukesseln. Der Vormarsch wird von einem „Stahlgewitter“ eröffnet. Die russische Artillerie überzieht die ukrainischen Verteidigungslinien mit unentwegtem Artilleriebeschuss. Erst danach wird der Vormarsch eingeleitet.
WESTLICHE MILITÄRBEOBACHTER RECHNEN MIT EINEM RUSSISCHEN MISSERFOLG
Auch wenn die russischen Truppen nun unter einheitlicher Führung stehen und eine Verbesserung der Organisation des Nachschubes sichtbar werden wird, so sind sie in ihrer militärischen Strategie (Stand Indiana Jones-Zeit) und auch waffentechnisch den westlichen Produkten deutlich unterlegen. Hinzu kommt, dass sich der Westen mittlerweile ganz offen durch Satellitenaufklärung, die Lieferung von Waffen und Assistenz bei der Reparatur von Militärfahrzeugen auf der Seite der Ukraine engagiert und demgegenüber der russische Militärsektor bereits die Auswirkungen der westlichen Wirtschaftssanktionen spürt.
Ausserdem hatte die russische Armee bereits in der ersten Offensivphase größte Probleme mit der Einnahme von Ortschaften. Daher halten zahlreiche westliche Experten einen russischen Erfolg im Dombass für unwahrscheinlich.
DIE UKRAINE VERSCHWEIGT IHRE VERLUSTE
Letztlich ist aber einschränkend zu bemerken, dass ukrainische und westliche Medien stets von den – auch tatsächlich – hohen russischen Verlustzahlen berichten. Die ukrainischen Verluste werden allerdings stets ausklammert. Wir wissen daher gar nicht, wie schwer bereits die ukrainischen Verbände geschwächt sind, ob sie über ausreichend Munition verfügen und wie es mit ihrer Moral aussieht. Zudem fehlt es der Ukraine an schweren Waffen mit denen eine Rückeroberung möglich wäre. Eine Einschulung dauert Monate. Russland hat also Siegchancen. Der Preis wird aber sehr, sehr hoch sein.
Bildquelle: Netsyscom
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