Krieg gegen die Ukraine (Tag 47): MARIUPOL VOR DEM FALL: DER UKRAINISCHEN ABWEHRKAMPF BRICHT ZUSAMMEN

Tebel-Report / NachrichtSeit über 45 Tage trotzen ukrainische Marineinfantristen, Mitglieder der Asov-Brigade und ausländische Kämpfer der russischen Übermacht. Nun schließt sich anscheinend das letzte Kapitel des „ukrainischen Alamos“, wie der ehemalige CIA-Direktor David Petraeus Mariupol in einem Interview auf ABC News so treffend nannte.

Die Verteidigung von Mariupol schützte Kiew und andere Landesteile, weil die Ukrainer hier wichtige russische Offensivkräfte binden und schwächen konnten. Von der Vernichtung von 13 taktischen Bataillonsgruppen (BTG) ist in The New Voice of Ukraine die Rede. Nicht umsonst schwärmt der Pressedienst der ukrainischen Marinestreitkräfte, dass ein solch langes Durchhalten in den meisten theoretischen Studien nicht für möglich gehalten wurde.

The Voice of Ukraine veröffentlicht Heldentaten: So wird der „1st Sergeant M. einer Scharfschützengruppe“ beschrieben: »“In nur einer Woche hat er persönlich 10 Russisten (russische Faschisten) vernichtet und acht wurden von ihm verwundet. Außerdem war der Marineoffizier in der Lage, die Standorte von Waffen und Ausrüstung des Feindes zu identifizieren und schnell die genauen geografischen Koordinaten dieser Standorte zu liefern, was es den ukrainischen Feuersystemen ermöglichte, die Feuersysteme des Feindes zu unterdrücken und den Beschuss der ukrainischen Marinesoldaten zu stoppen“, so die Pressestelle der ukrainischen Marinestreitkräfte“.«

Nun sind die Möglichkeiten erschöpft und die Hafenstadt am Asovschen Meer mit seinen einstmals 450 000 mehrheitlich russischsprachigen und zu Russland tendierenden Einwohnern liegt in Trümmern.

Schon in der vergangenen Woche hatten die Hauptkämpfe in der Stadt geendet. Am Montag erklärte Eduard Basurin, ein Sprecher der selbsternannten Donezker Volksrepublik, im Fernsehsender Rossiya 24, dass auch das Hafengelände zu 80 Prozent erobert worden sei und die Verteidiger darüber hinaus nur noch das Firmengelände von Azovstal hielten, das „eine Festung in der Stadt“ sei, wie es RIA Novosti berichtet.

Dort sollen sich am Montag über 250 ukrainische Marineinfantristen ergeben haben, schrieb der russische Kriegsberichterstatter Alexander Sladkov laut pravda auf Telegram. In der ausgedehnten Anlage des Stahlwerks werden zwischen 1 500 und 3 500 ukrainische Soldaten und etwa 200 bis 300 ausländische Kämpfer vermutet, darunter gemäß DON24 auch etwa 20 Nato-Offiziere.

In das ukrainische Heldennarrativ mischt sich aber auch Bitterkeit: Ein durch Journalisten des ukrainischen Mediums Novy Narnia verifizierter Eintrag auf der Facebook-Seite der 36. Marine-Brigade beschreibt die Situation der Verteidiger ungeschönt: „Es bestand die Möglichkeit, uns Verstärkung zu schicken, um die Verteidigung der Stadt zu verstärken und auszubauen. Und die Brigade hatte die Möglichkeit, durchzubrechen und auf unsere eigenen Truppen zuzusteuern. […] Mehr als einen Monat lang kämpften wir Marineinfantristen ohne Munitionsnachschub, ohne Nahrung, ohne Wasser, tranken praktisch aus Pfützen und starben haufenweise. […] Die Infanterie ist tot, und die Artilleriekanoniere, die Flugabwehrkanoniere, die Funker, die Fahrer und die Köche sind jetzt für den Kampf zuständig. Sogar die Bandmitglieder. Sie sterben, aber sie kämpfen. […] Niemand will mehr mit uns kommunizieren, weil sie uns abgeschrieben haben. Heute wird wahrscheinlich unsere letzte Schlacht sein, denn wir haben keine [Munition] mehr. Als nächstes kommt der Nahkampf. Dann heißt es Tod für die einen und Gefangenschaft für die anderen,“ zitiert ihn das lettische Medium Meduza.

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