Coronavirus : Stimmen die Zahlen aus Wuhan?

Tebel-Report BESPRECHUNG. – Radio Free Asia ist ein US-amerikanisches Medium, das – höflich formuliert – die US-amerikanische Sicht der Dinge in ferne Weltgegenden trägt. Sein Quellenwert ist stets zu hinterfragen, wie dies auch bei gelenkten Staatsmedien allgemein der Fall sein muss.

Dennoch wirft ein Beitrag von RFA immerhin Fragen auf: Denn während die offiziellen Zahlen in Wuhan von 2 500 CoVid-19 Toten künden, nimmt RFA eher 50 000 Tote an.

Dabei stützt sich der US-Sender auf Indizien: Demzufolge sollen seit Montag, den 23. März, die sieben großen Bestattungsunternehmen der Stadt täglich etwa 500 Urnen an die Familien übergeben. Den Familien soll mitgeteilt worden sein, dass dieser Prozess noch vor dem traditionellen Grabfest von Qing Ming am 5. April abgeschlossen sein soll, berichtet RFA weiters.

Werden nur die Wochentage innerhalb dieses Zeitraumes berechnet, könnte von bis zu 50 000 Verstorbenen ausgegangen werden.

Allerdings sind auch die Werte der üblichen Sterbezahl einzurechnen. Auf sie geht ein Zitat des Artikels ein, wonach vor der Coronakrise durchschnittlich etwa 220 Menschen täglich in Wuhan eingeäschert wurden.

Somit müssten in einer Zeitspanne von – niedrig angesetzten – zwei Monaten mehr als 13 200 Verstorbene von der vermuteten Gesamtzahl abgezogen werden.

Damit könnte möglicherweise die Zahl der Coronatoten Wuhans höher angesetzt werden als dies die Lokalbehörden momentan zugeben. Sie liegt aber vermutlich niedriger als im Beitrag der RFA vermutet. Siehe: Estimates Show Wuhan Death Toll Far Higher Than Official Figure (Radio Free Asia, USA)

Bildquelle: Bild von Petrick Liu auf Pixabay