Coronavirus: Die drei weltweiten Grundkonzeptionen zur Covid19-Bekämpfung
Tebel-Report. – Die westliche Welt gerät tagtäglich tiefer in den Strudel des Coronavirus. Abseits der Statistiken und Nachrichtenmeldungen kristallisiert sich aber heraus, dass es – vereinfacht – drei große Strömungen zu geben scheint, um die aktuelle Krise zu bewältigen.
Den ersten Weg zeigte uns die Volksrepublik China auf. Hier wurde die Provinz Hubei mit der Hauptstadt Wuhan rigoros abgeriegelt und Massentests durchgeführt, um die Verbreitung ins übrige China zu verhindern.
Damit konnte die Ansteckungszahl in zahlreichen Provinzen sehr gering gehalten werden, wie Sichuan als Beispiel zeigt. Hier gab es bislang um die 550 Erkrankungen. Spannend wird der Vergleich der Einwohnerzahl, hat Sichuan immerhin so viele Bewohner wie Deutschland (Mittwoch, 25. März, 0.00: 31 554 Infizierte)
Alleine daran ist zu sehen, dass die westliche Welt für die chinesische Lösung die „Überfuhr“ verpasst hat. Kleine Staaten wie Serbien können den Weg der Massentestungen gehen, größeren Ländern bleiben vermutlich zwei Wege:
Einer davon besteht darin, den Coronavirus herunterzuspielen und die Rückkehr zur Normalität zu fordern („laissez-faire„) – im Sinne einer verhältnismäßig ungesteuerten Herdenansteckung. Erst am Montagaben sprach der fast siebzigjährige republikanische Vizegouverneur des Bundesstaates Texas, Dan Patrick, in einem Interview mit Fox News-Moderator Tucker Carlson davon, dass 98 Prozent der Menschen ungefährdet seien und er wie viele Großeltern bereit sei, sich im schlimmsten Fall zu opfern, um im Gegenzug Amerika zu erhalten und die Wirtschaft für ihre Enkelkinder zu retten.
In den Niederlanden wurde kurzzeitig ebenso die Strategie der Herdenansteckung erwogen, allerdings in einer wohltuenden „Abart“: Der Ansatz dort: Indem sich Menschengruppen ohne Vorerkrankung bewußt mit dem Virus infizieren, entstünde rasch eine große Gruppe an Menschen, die immun gegen das Coronavirus wären und dann eine „Schutzmauer“ für die gefährdeten Menschengruppen bilden könnten.
Den dritten Weg bilden jene Staaten wie Deutschland und Österreich, die anscheinend eher auf eine kontrollierte Herdenimmunisierung setzen. Ihr Kerninteresse bildet der Erhalt eines fuktionierenden Gesundheitsapparates, um Erkrankten eine menschenwürdige medizinische Behandlung zu ermöglichen. Zwar fehlt eine rigorose Abschottung, die uns aus China bekannt ist, dennoch werden Maßnahmen gesetzt, um eine abgeflachte Ansteckungskurve zu erreichen. So soll es anscheinend gelingen, dass sich zwar ein Prozentsatz an Menschen ansteckt, die Anzahl zur Verfügung stehender Intensivbetten und Beatmungsgeräte aber nicht überstiegen wird. Je nach Infektionsrate wäre dann aber dennoch im Laufe der nächsten Monate ein Schritt in Richtung Herdenimmunisierung erfolgt – oder man hätte wenigstens die warme Jahreszeit und damit ein vermutetes Abschwächen der Pandemie erreicht.
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