CLANSTRUKTUREN IN DEUTSCHLAND

Mit der Ermordung des Intensivtäters Nidal R. und dessen Begräbnis als machtvolle Demonstration ihrer Stärke, sind die arabisch-kurdisch-libanesischen Clans in Deutschland noch ein Stück weit in den Focus des medialen Interesses getreten. Ihre Größenordnung schätzte das deutsche Bundeskriminalamt im Jahre 2015 auf etwa 200 000 bescholtene und unbescholtene Familienmitglieder, wie die Zeit berichtete. Der Deutschlandfunk zitiert Sandro Mattioli vom Verein „Mafia Nein Danke“, der alleine in Berlin zehn bis zwölf Großfamilien sieht, die in ihrer Struktur der Mafia ähneln. Allerdings sieht Mattioli laut Deutschlandfunk auch ein Versagen des Staates im Umgang mit diesen Menschen, weil sie in den 80er Jahren in Deutschland Duldung fanden, aber keinen Zugang zum Arbeitsmarkt besassen und die Kinder nicht schulpflichtig waren.