Berlins Organisierte Kriminalität : Erstmals Lagebericht erstellt

Jahrzehntelang verschloss Berlins Stadtregierung seine Augen vor der Organisierten Kriminalität in der Stadt, zumal sich die Tätergruppen anscheinend vorwiegend aus Zuwanderern zusammensetzen. Mit einem Lagebericht bricht nun Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) mit dieser Politik.

Der Berliner Tagesspiegel bespricht die Ergebnisse der Untersuchung, die am Mittwoch vorgestellt wurde:

Fast drei Viertel der Verdächtigen im weitesten Sinne ausländischer Herkunft

  • Fast zwei Drittel der 462 in OK-Verfahren erfassten Verdächtigen sind Ausländer. Weitere 9,7 Prozent sind eingebürgerte Ausländer. „Viele weitere“ besitzen „einen weiter zurückliegenden Migrationshintergrund“, wie der Tagesspiegel berichtet.
  • Die registrierte Schadenssumme liegt bei 100 Millionen Euro. Die tatsächlichen Schäden sind aber vermutlich deutlich höher.
  • Tätigkeitsfelder: Autodiebstahl, Drogen, Zolldelikte, Zwangsprostitution und Dokumentenfälschungen.

Drei Gruppen dominieren

  • Rocker
  • Arabische Clans („Kriminalität durch Angehörige aus ethnisch abgeschotteten Subkulturen“): Nicht alle Straftaten aus ihren Reihen werden der Organisierten Kriminalität zugerechnet, sondern manche Delikte als effekthaschend beschrieben.
  • Russisch-eurasische Banden setzen sich besonders aus Tschetschenen zusammen, die über Kriegserfahrung verfügen. Weitere Verdächtige stammen aus Bulgarien, der Türkei, Polen, Russland, Ukraine, Litauen und Serbien:
    • Tätigkeitsfelder: Waffenhandel, Drogen, Schutzgelderpressung, Geldwäsche, „kriminelle Dienstleister“, Überschneidungen zum Islamismus, so der Tagesspiegel, den Lagebericht zitierend.

Schriftlicher Lagebericht anscheinend noch nicht im Internet veröffentlicht

Wenngleich der Bericht am Mittwoch vorgestellt wurde, so lässt er sich bislang im Internet noch nicht in seiner schriftlichen Form auffinden.

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