Ausstieg aus Kohle, Atomkraft und Gas : Droht Deutschland ein Energiechaos?
Tebel-Report. – Die deutsche Energiewende ist im vollen Gange: Im Januar einigte sich die Bundesregierung mit den vier „Kohleländern“ Sachsen-Anhalt, NRW, Sachsen und Brandenburg auf den Fahrplan zum Kohleausstieg. Bis 2038 soll demnach der Ausstieg aus der Stein- und Braunkohle erfolgt sein; die Regionen werden für den Umbau der Wirtschaft mit 40 Milliarden Euro unterstützt, berichtete u. a. Focus ONLINE. Bereits am 31. Dezember 2022 schalten die letzten sechs deutschen Atomkraftwerke ab. Erste Stimmen für eine „Gaswende“ werden laut.
Bei allem positiven Umweltdenken keimt dennoch eine Frage auf: Wie soll der deutsche Energiebedarf gedeckt werden? Durch die Hinwendung zu „grünem Gas“ aus Biomasse oder Wasser, wie es die energiepolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Julia Verlinden, gegenüber der dpa erst unlängst forderte?
Gerade in diesen Bereichen dürfte aber die Steigerung an Kraftwerken endlich sein, wie der emeritierte Professor für Physik, Sigismund Kobe, im Gespräch mit EIFELON unlängst ausführte. Wasserkraftwerke werden in bergigen Gegenden angelegt. Deutschlands Geographie verbietet einen erheblichen Ausbau. Als verlässlicher Ersatz fallen auch Wind- und Sonnenenergie aus, da ihre Energie nicht speicherbar ist und hierdurch Zeiten starker Überproduktion wie erheblicher Produktionslücken entstehen.
Wie sich die Politik an dieses Thema anzunähern gedenkt, scheint ein Beispiel aus Baden-Württemberg aufzuzeigen: Dort wurde am letzten Tag des vergangenen Jahres das AKW Philippsburg 2 abgeschaltet. Focus ONLINE berichtete, dass der grüne Umweltminister Franz Untersteller seinerzeit die Stromversorgung in Baden-Württemberg durch durch einen „Maßnahmenmix aus Stromimport, Erzeugung durch erneuerbare Energien und Netzausbau“ als gesichert ansah. Nun zeigt sich bereits wie das gemeint war: Baden-Württemberg kauft Energie aus Frankreich und Polen zu, das in Atomkraft- bzw. Kohlekraftwerken gewonnen wird!
Was nach Doppelmoral aussieht, ist auch kostspielig: Es muss importiert werden, Arbeitsplätze im eigenen Bundesland fallen weg. Ist im “Energiemix“ obendrein noch Energie aus Wind- und Solaranlagen enthalten, wird es noch teurer. Denn hier muss blitzschnell auf Engpässe reagiert werden. Und da verhält es sich nicht anders als wenn wir überstürzt eine Flugreise buche. Der Preis wird besonders hoch sein.
Also: Ein Energiechaos ist vermutlich nicht zu erwarten. Es macht aber den Eindruck, dass die Politiker ein spezielles Finanzierungsmodell für die Energiewende anstreben: Und das findet sich in der Geldbörse des Verbrauchers. Ganz nach dem Motto: Ich gebe gerne Geld aus, das andere bezahlen.
Bildquelle: Image by Benita Welter from Pixabay
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