ARCHIVFUND IN BRITISCHEM ARCHIV KÖNNTE CHINAS ANSPRUCH AUF DIE PARACEL-INSELN IM SÜDCHINESISCHEN MEER SCHWÄCHEN
Tebel-Report. – Ein spannender Quellenfund in den britischen The Archives könnte den Anspruch der Volksrepublik China auf die Paracel-Inselgruppe im Südchinesischen Meer in Frage stellen.
Der britische Experte Bill Hayton, Autor von „South China Sea“ (2014) und „The Invention of China“ (2020), konnte die englische Übersetzung eines Briefes ausfindig machen, in dem Chinas Haltung zur Plünderung des deutschen Handelsschiffs Bellona zum Ausdruck kommt, wie er auf seinem eigenen Twitter-Account bemerkt und ein Artikel von Radio Free Asia (RFA) berichtet.
In den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts war das Dampfschiff mit einer Kupferladung vor den Paracel-Inseln havariert. Großbritannien, der Versicherer der Kupferladung, forderte eine Entschädigung, weil chinesische Fischer die Ladung geplündert hatten. In diesem Zusammenhang hatte das Qing-China den Briten 1899 mitgeteilt, dass die Inseln „auf hoher See“ lägen und daher keine chinesische Haftung bestünde.
Hayton habe zudem ein Schriftstück des Vizekönigs von Liangguang von 1898 zum Fall der Belluno aufgefunden, in dem der Vizekönig feststellte, „dass die chinesischen Behörden die Schiffswracks unmöglich schützen könnten, da sie sich in der „tiefen blauen See“ befänden, weshalb sie die Entschädigungsforderungen nicht anerkennen könnten“, so Radio Free Asia.
Wenngleich es sich bei den Schreiben jeweils um die englische Übersetzung eines verschwundenen chinesischen Originals handelt, werfen die neu entdeckten Quellen Fragen auf: Kam Chinas Anspruch auf die Inseln – den Peking bereits in antike Zeit verlegt – womöglich erst Ende des ersten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts auf oder wollte sich das Qing-China in diesem Moment lediglich der Haftung entschlagen?
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Bildquelle: Image by kropekk_pl from Pixabay
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